Petrobras schielt auf Afrika – und das könnte ein strategisches Meisterstück oder ein riskantes Abenteuer werden. Der brasilianische Ölriese will seine Explorationsaktivitäten massiv auf den afrikanischen Kontinent ausweiten, während es im Heimatmarkt Brasilien zunehmend schwieriger wird, Umweltgenehmigungen für neue Bohrprojekte zu erhalten. Doch lohnt sich der Schritt?

Machtpoker in Nigeria und Angola

Besonders Nigeria steht im Fokus von Petrobras. Die jüngsten Reformen im Energiesektor des westafrikanischen Landes haben offenbar das Interesse des Konzerns geweckt. Neben Nigeria gelten auch Angola, Namibia und die Elfenbeinküste als mögliche Expansionsziele. Interessant: In einigen dieser Länder hatte Petrobras in der Vergangenheit bereits Assets verkauft – jetzt könnte die Rückkehr anstehen.

Experten sehen in der Afrika-Strategie mehrere Vorteile für Petrobras:

  • Zugang zu neuen Reserven
  • Technologietransfer durch Kooperationen
  • Chancen in der Tiefsee-Exploration

Kostendruck zwingt zum Umdenken

Doch die Expansion kommt nicht von ungefähr. Der niedrigere Ölpreis zwingt Petrobras zu Sparmaßnahmen und einer Vereinfachung seiner Projekte. Im kommenden Strategieplan 2026-2030 will das Unternehmen Kosten senken – ein deutlicher Hinweis auf einen sparsameren Kurs.

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Gleichzeitig investiert Petrobras weiter in heimische Projekte. Der Bau der schwimmenden Produktionsplattform P-84 für das Atapu-Feld im Santos-Becken hat begonnen. Die Besonderheit: Es wird Petrobras' erste vollelektrische FPSO mit deutlich reduzierten Emissionen.

Dividenden und Marktunsicherheiten

Trotz der strategischen Neuausrichtung bleibt Petrobras seinen Aktionären treu. Bereits im Mai wurden Zwischendividenden beschlossen, die im August und September ausgezahlt werden sollen. Die Höhe der Ausschüttungen orientiert sich weiterhin am freien Cashflow und der Verschuldung.

Doch nicht alles läuft glatt: Die Aktie des Unternehmens kämpft seit Monaten mit einem Abwärtstrend und liegt deutlich unter ihren Höchstständen. Regulatorische Unsicherheiten im brasilianischen Petrochemie-Sektor sowie der Versuch, mehr Einfluss auf das Chemieunternehmen Braskem zu gewinnen, belasten die Stimmung.

Die große Frage bleibt: Kann Petrobras mit seiner Afrika-Strategie neue Wachstumsimpulse setzen – oder wird der Konzern zwischen internationalen Ambitionen und heimischen Herausforderungen zerrieben? Die nächsten Monate werden entscheidend sein.

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