Der Solaranbieter Sunnova Energy steckt mitten in einem komplexen Restrukturierungsprozess nach seiner freiwilligen Insolvenzanmeldung. Gerichtliche Genehmigungen für Finanzspritzen und Verkäufe markieren entscheidende Etappen in diesem Überlebenskampf.

90 Millionen Dollar für die Atempause

Ein US-Bundesgericht hat grünes Licht für mehrere strategische Transaktionen gegeben. Kernstück ist eine 90-Millionen-Dollar-Insolvenzfinanzierung (DIP) durch eine Gruppe von Anleihegläubigern. Davon stehen zunächst 15 Millionen Dollar sofort zur Verfügung, um den Betrieb aufrechtzuerhalten.

Parallel wurden zwei wichtige Asset-Verkäufe genehmigt:

  • Lennar Homes übernimmt New-Homes-bezogene Vermögenswerte für rund 16 Millionen Dollar
  • ATLAS SP Partners und Warehouse-Lender stellen weitere 15 Millionen Dollar bereit

Diese Maßnahmen folgen auf die Insolvenzeröffnung nach Chapter 11 am 8. Juni. Doch reichen diese Notfallmaßnahmen aus, um das Unternehmen zu stabilisieren?

Finanzielle Schieflage mit Ansage

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Die Börsenaufsicht NYSE hat bereits Delisting-Verfahren eingeleitet und den Handel mit Sunnova-Aktien ausgesetzt. Die Bilanzdaten sprechen eine klare Sprache:

  • Schuldenberg von 10,67 Milliarden Dollar (Stand Dezember 2024)
  • Geschätzte Verbindlichkeiten zwischen 10 und 50 Milliarden Dollar
  • Negatives KGV und hohe Verschuldungsquote

Am 16. Juni sollen Quartalszahlen veröffentlicht werden. Analysten erwarten zwar einen Umsatzanstieg auf 211 Millionen Dollar, prognostizieren aber gleichzeitig einen Verlust von 79 Cent pro Aktie. Die Mehrheit der Analysten rät derzeit zum Halten der Papiere, ein Institut sogar zum Verkauf.

45-Tage-Race gegen die Zeit

Jetzt läuft die Uhr: Innerhalb der nächsten 45 Tage will Sunnova einen gerichtlich überwachten Verkaufsprozess für seine Assets abschließen. Währenddessen soll der Betrieb – inklusive Kundenservice – weiterlaufen. Doch die eigentliche Frage bleibt: Kann der Solaranbieter in der aktuellen Marktumgebung überhaupt einen solventen Käufer finden?

Die Maßnahmen zeigen jedenfalls deutlich: Nach dem klaren Votum der Märkte gegen die bisherige Strategie bleibt Sunnova nur noch der radikale Neuanfang. Ob dieser gelingt, wird sich in den kommenden Wochen entscheiden.

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