Der Halbleiterhersteller Wolfspeed steht vor einem drastischen Schritt: Das schwer verschuldete Unternehmen bereitet eine Insolvenz in Eigenregie vor. Kann sich der Silicon-Carbide-Spezialist so aus der Schuldenfalle befreien – oder ist es das Ende einer einst vielversprechenden Technologie-Story?

Apollo übernimmt das Ruder

Berichte vom heutigen Donnerstag bestätigen: Wolfspeed nähert sich einer Einigung mit seinen Gläubigern. An vorderster Front steht Apollo Global Management, das bereits 2023 eine 1,25-Milliarden-Dollar-Finanzierung für das Unternehmen angeführt hatte. Die Vereinbarung soll in eine sogenannte "prepackaged Chapter 11"-Insolvenz münden – ein Verfahren, bei dem der Sanierungsplan bereits vor der offiziellen Anmeldung feststeht.

Das Ziel ist klar: Die Schuldenlast von mehreren Milliarden Dollar soll drastisch reduziert werden. In den kommenden Tagen wird Wolfspeed die Vereinbarung offiziell verkünden, bevor die Gläubiger ihr grünes Licht geben müssen.

Finanzielle Schieflage spitzt sich zu

Der Weg in die Insolvenz war absehbar. Bereits im Mai hatte Wolfspeed Zweifel an der Fortführungsfähigkeit des Unternehmens geäußert und auf wirtschaftliche Unsicherheiten sowie schwächelnde Nachfrage verwiesen.

Die nackten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache:

  • Liquide Mittel: rund 1,33 Milliarden Dollar (Stand März 2025)
  • Schulden: etwa 6,5 Milliarden Dollar
  • Aktienverlust: minus 81% seit Jahresbeginn

Diese dramatische Schieflage machte Verhandlungen mit den Geldgebern unumgänglich. Apollo, bereits seit 2023 eng mit Wolfspeed verbandelt, spielt nun die Schlüsselrolle bei der Rettung.

Überraschung für Aktionäre – aber nur eine kleine

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Was viele nicht erwartet hätten: Die Aktionäre sollen nicht völlig leer ausgehen. Bis zu 5% ihres Kapitals könnten sie durch den Insolvenzplan retten – ein ungewöhnlicher Ausgang bei Chapter-11-Verfahren, wo Gläubiger normalerweise Vorrang haben.

Die Nachricht sorgte gestern bereits für eine kleine Erholung der gebeutelten Aktie: Plus 3% zum Handelsschluss am Mittwoch, nachdem die ersten Berichte über die nahende Einigung bekannt wurden.

Konkurrenz wittert ihre Chance

Doch was bedeutet Wolfspeed's Wackeln für den Markt? Kunden könnten das Vertrauen verlieren und zu Konkurrenten abwandern. Analysten sehen vor allem europäische und asiatische Rivalen als Profiteure: STMicroelectronics, Infineon, Rohm und Bosch stehen bereit, Marktanteile zu übernehmen.

Besonders STMicroelectronics mit seiner China-Strategie könnte profitieren – gerade dort boomt die Nachfrage nach Silicon-Carbide-Chips für Elektrofahrzeuge.

Neustart oder Todeskampf?

Wolfspeed hofft nun auf einen Befreiungsschlag: Eine nachhaltige Kapitalstruktur soll dem Unternehmen eine zweite Chance im wichtigen Silicon-Carbide-Markt ermöglichen. Ob der Plan aufgeht, entscheidet sich in den kommenden Wochen.

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