Der Halbleiterhersteller Wolfspeed steht im Zentrum angespannter Marktdebatten, während Branchenakteure die finanzielle Schieflage des Unternehmens kommentieren. Investoren verdauen derzeit Klarstellungen zu Berichten über die Stabilität von Wolfspeed und deren Auswirkungen auf Partner. Dies folgt auf eine Periode signifikanter Ankündigungen des Unternehmens bezüglich seiner finanziellen Gesundheit und eingeleiteter Restrukturierungsbemühungen.

Partner in Unruhe – Klarstellungen notwendig

Heute sorgten Nachrichten rund um CG Power für Aufsehen. Das Unternehmen reagierte auf Berichte, die seine Chip-Fertigungspläne mit den öffentlich diskutierten finanziellen Schwierigkeiten bei Wolfspeed in Verbindung brachten. CG Power erklärte, dass jüngste Medienberichte über die Turbulenzen beim Wafer-Hersteller Wolfspeed nicht auf offiziellen Aussagen von Renesas basierten und Ungenauigkeiten enthielten. Diese Klarstellung ist bedeutsam, da sie versucht, die öffentliche Wahrnehmung von Kooperationen zu steuern, die potenziell von Wolfspeeds Herausforderungen betroffen sein könnten.

Die erwähnten "Turbulenzen" gründen in Wolfspeeds eigenen, kürzlich veröffentlichten Informationen. Das Unternehmen kommuniziert offen seine Bemühungen zur Verbesserung der finanziellen Lage. Zu den Maßnahmen zählt die Hinzuziehung externer Experten, um weitere Kostensenkungspotenziale zu identifizieren – zusätzlich zu bereits laufenden Schritten wie der Verkleinerung des Führungsteams.

Finanzielle Talfahrt: Restrukturierung unausweichlich?

Doch warum diese geballte Aufmerksamkeit für Wolfspeeds finanzielle Verfassung? Das Unternehmen hat selbst die Notwendigkeit einer Restrukturierung seiner Finanzen eingestanden. Diese prekäre Situation veranlasste Analysten von TD Cowen, ihre Bewertung und das Kursziel für Wolfspeed auszusetzen. Als Gründe nannten sie die "steigende Wahrscheinlichkeit einer finanziellen Restrukturierung" und die gegenwärtige Unmöglichkeit, einen Bewertungsrahmen zu definieren.

Wolfspeed selbst räumte ein, dass die laufenden Schuldenverhandlungen die Stakeholder voraussichtlich nicht wesentlich beeinträchtigen werden, merkte jedoch an, dass es "gerichtliche oder außergerichtliche Optionen verfolgen könnte". Dies nährte Erwartungen, dass in den kommenden Quartalsberichten (10-Q) eine "Going-Concern"-Warnung, also Zweifel an der Fortführungsfähigkeit des Unternehmens, enthalten sein könnte. Tatsächlich wies Wolfspeed bereits in einer Pflichtmitteilung im Mai auf das Risiko "erheblicher Zweifel an der Fähigkeit des Unternehmens zur Fortführung der Geschäftstätigkeit" hin. Kein Wunder also, dass Anleger nervös reagieren.

Die Marktreaktion auf diese Entwicklungen ließ nicht lange auf sich warten:

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  • Nach Vorlage der Zahlen für das März-Quartal und dem Verzicht auf eine Prognose für das Juni-Quartal stürzte die Aktie ab.
  • Das Unternehmen meldete für das dritte Geschäftsquartal einen Umsatz von 185 Millionen US-Dollar.
  • Dies entspricht einem Rückgang von über 7 % im Vergleich zum Vorjahr.

Marktumfeld trübt sich ein: Vielfältige Belastungen

Die Herausforderungen für Wolfspeed sind vielschichtig. Analysten verweisen auf eine verhaltene Nachfrage nach Elektrofahrzeugen in Schlüsselmärkten wie den USA und Europa als einen Faktor, der die Wachstumsperspektiven schmälert – schließlich kommt Wolfspeeds Siliziumkarbid-Technologie im Automobilsektor zum Einsatz. Hinzu kommt eine verschärfte Wettbewerbssituation, in der Konkurrenten an Boden gewinnen.

Auch die Diskussionen um eine Förderung aus dem US-amerikanischen CHIPS Act werfen Schatten. Unsicherheiten bezüglich dieser staatlichen Unterstützung komplizieren die finanzielle Planung zusätzlich. Analysten von Citi beispielsweise stuften die Wolfspeed-Aktie herab und verwiesen auf "erhebliche finanzielle Herausforderungen in einem schleppenden makroökonomischen Umfeld", einschließlich operativer Verluste und Bedenken hinsichtlich der CHIPS-Act-Finanzierung.

Schuldenberg und Insolvenzsorgen

Die erhebliche Schuldenlast des Unternehmens ist ein zentrales Problem. Berichte vom Mai legten nahe, dass Wolfspeed die Einreichung eines vorab ausgehandelten Chapter-11-Insolvenzverfahrens erwägt, nachdem außergerichtliche Vorschläge zur Umschuldung gescheitert waren. Zuvor hatte das Unternehmen versucht, seine Wandelanleihen umzustrukturieren – ein notwendiger Schritt, um Zugang zu potenziellen Mitteln aus dem CHIPS Act zu erhalten.

Als Reaktion auf diesen Druck hat Wolfspeed einen Restrukturierungsplan initiiert, der auf signifikante jährliche Bareinsparungen abzielt und für das Geschäftsjahr 2026 Verbesserungen des unverschuldeten operativen Cashflows in Aussicht stellt. Der Begriff "unverschuldet" bedeutet hierbei jedoch, dass Zinsaufwendungen in dieser spezifischen Prognose nicht berücksichtigt sind. Die Märkte beobachten nun gespannt, wie sich diese Restrukturierungsbemühungen und die komplexen Schuldenverhandlungen weiterentwickeln werden, insbesondere vor dem Hintergrund von Klarstellungen wie jener von CG Power. Investoren richten ihren Blick daher genau auf jegliche Äußerungen von Unternehmen aus Wolfspeeds Lieferkette oder Partnernetzwerk.

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