
AMD Aktie: KI-Turbo gegen China-Bremse
14.06.2025 | 14:20
AMD zündet den KI-Turbo und verspricht eine goldene Zukunft im Billionen-Dollar-Markt für künstliche Intelligenz. Doch scharfe Exportbremsen und harter Wettbewerb stellen den Chip-Riesen vor eine Zerreißprobe. Gelingt der Spagat zwischen ambitionierten Zielen und geopolitischen Realitäten?
AMDs große Wette auf Künstliche Intelligenz
Advanced Micro Devices (AMD) greift im boomenden Markt für KI-Chips massiv an. Mit der neuen Instinct MI350 Grafikkarten-Serie verspricht das Unternehmen eine Leistungssteigerung um das Vierfache bei KI-Berechnungen und sogar einen 35-fachen Sprung bei Inferenzanwendungen – ein klares Signal an die Konkurrenz. Und der nächste Pfeil ist bereits im Köcher: Die KI-Plattform „Helios“ soll 2026 folgen.
Die Strategie scheint aufzugehen, denn namhafte Tech-Giganten wie Meta, OpenAI, Microsoft und Oracle setzen zunehmend auf AMDs Technologie. So gab Meta bekannt, die AMD Instinct MI300X Chips breitflächig für seine KI-Modelle Llama 3 und 4 zu nutzen und bekundete starkes Interesse an der neuen MI350-Serie. Konzernchefin Lisa Su befeuerte die Fantasie zusätzlich mit einer kühnen Prognose: Der Markt für KI-Prozessoren könne bis 2028 auf über 500 Milliarden US-Dollar anschwellen, nach geschätzten 45 Milliarden im Jahr 2023.
Schatten über dem Wachstum: Das China-Dilemma
Trotz starker Quartalszahlen – im ersten Quartal 2025 übertraf AMD mit 7,4 Milliarden US-Dollar Umsatz und einem bereinigten Gewinn pro Aktie von 0,96 US-Dollar die Erwartungen – ziehen dunkle Wolken auf. Für das zweite Quartal wird zwar ein Umsatz von ebenfalls 7,4 Milliarden Dollar prognostiziert, was einem Wachstum von rund 27 Prozent im Jahresvergleich entspräche.
Doch die schärferen US-Exportkontrollen für Hochtechnologie nach China werfen einen massiven Schatten auf diese Aussichten. Allein im laufenden Jahr 2025 rechnet AMD mit Umsatzeinbußen von 1,5 Milliarden Dollar durch das Verbot, seine MI308-Chips ins Reich der Mitte zu liefern. Im zweiten Quartal wird ein Minus von rund 700 Millionen Dollar erwartet. Diese Entwicklung sorgt für Nervosität, obwohl einige Analysten dem Chip-Entwickler weiter die Stange halten: So bestätigten Benchmark (Kursziel 170 Dollar) und Rosenblatt Securities (Kursziel 200 Dollar) erst am Donnerstag ihre Kaufempfehlungen.
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Offene Strategie und neue Märkte als Ausweg?
Um im intensiven Wettbewerb zu bestehen und die Abhängigkeit von einzelnen Märkten zu reduzieren, setzt AMD auf eine offene Strategie. Mit seiner Open-Source-Softwareplattform ROCm und offenen Designs für Rechenzentren will sich das Unternehmen von Wettbewerbern abheben und eine breitere Akzeptanz seiner Technologie fördern. Parallel dazu sondiert AMD Expansionsmöglichkeiten, etwa durch eine mögliche Kooperation mit der indischen Regierung zur Förderung heimischer GPU-Entwicklung.
Dennoch zeigten sich Anleger zuletzt skeptisch. Die Aktie hinkte dem breiteren Halbleitersektor hinterher, was Sorgen über die Umsetzung der ambitionierten KI-Pläne und den zunehmenden Konkurrenzdruck widerspiegelt. Die Kursentwicklung im laufenden Jahr, mit einem deutlichen Minus von über 14 Prozent seit Jahresbeginn, unterstreicht diese Verunsicherung. Auch am gestrigen Freitag gab das Papier nach.
Zerreißprobe für Anleger
Die Situation bei AMD bleibt eine Gratwanderung. Auf der einen Seite stehen gigantische Wachstumschancen im KI-Sektor und eine aggressive Produktstrategie. Auf der anderen Seite belasten geopolitische Spannungen, Exportbeschränkungen und ein intensiver Wettbewerb die Aussichten. Ob die gewaltigen Investitionen und die Öffnung des Ökosystems ausreichen, um die China-Delle auszubügeln und die Aktie nachhaltig auf Erfolgskurs zu bringen, dürfte die spannendste Frage für die kommenden Monate sein.
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