Das Biotech-Unternehmen Biogen steht an einem entscheidenden Punkt. Während die Aktie seit ihrem Allzeithoch vor einem Jahr fast die Hälfte ihres Wertes eingebüßt hat, mehren sich jetzt die Anzeichen für eine mögliche Trendwende. Große Investoren stocken ihre Positionen auf, gleichzeitig liefern vielversprechende Studiendaten aus der Pipeline neue Hoffnung. Doch reicht das, um den Abwärtstrend endgültig zu brechen?

Institutionelle Anleger greifen zu

Die ersten Signale kommen von den großen Marktteilnehmern: Mehrere institutionelle Investoren haben im ersten Quartal 2025 ihre Biogen-Positionen deutlich aufgestockt. Besonders auffällig ist das Engagement von Fifth Third Bancorp, das seine Anteile um satte 69,1% erhöhte. Auch NorthCrest Asset Management (+6,6%) und andere namhafte Fonds zeigten sich kaufbereit.

Diese Bewegungen deuten darauf hin, dass professionelle Anleger in Biogen wieder Potenzial sehen – trotz des schwierigen Umfelds im Biotech-Sektor. Die Frage ist: Wissen diese Investoren etwas, was der breite Markt noch übersieht?

Pipeline liefert langersehnte Erfolge

Die Antwort könnte in den jüngsten Fortschritten bei den Medikamentenentwicklungen liegen:

  • Dapirolizumab Pegol: Die positiven Phase-3-Daten vom 12. Juni bei systemischem Lupus erythematodes (SLE) übertrafen die Erwartungen. Die Studie zeigte nicht nur signifikante Verbesserungen der Krankheitsaktivität, sondern auch bei Fatigue-Symptomen – ein entscheidender Faktor für die Lebensqualität der Patienten.

  • Felzartamab: Das vielversprechende Antikörper-Projekt könnte ab 2025 in drei Phase-3-Studien für seltene Nierenerkrankungen getestet werden. Erste Ergebnisse werden für 2027 erwartet.

Hinzu kommt die kürzlich geschlossene Kooperation mit City Therapeutics im Bereich RNAi-Therapien, die das Portfolio weiter diversifiziert.

Analysten bleiben vorsichtig optimistisch

Die Erwartungen der Marktbeobachter spiegeln diese gemischte Lage wider:

  • Das Konsens-EPS für Q2 2025 liegt bei 4,12$ (leicht unter dem Vorjahreswert)
  • Für das Gesamtjahr 2025 erwarten Analysten 15,05$ je Aktie

Diese leichten Abschläge zeigen, dass die Skepsis noch nicht vollständig verflogen ist. Doch die Kombination aus institutionellem Interesse und Pipeline-Fortschritten könnte den Boden für eine nachhaltige Erholung bilden.

Die Biogen-Aktie steht damit an einem Scheideweg: Entweder gelingt mit den neuen Therapieansätzen der langersehnte Turnaround – oder die Abwärtsspirale setzt sich fort. Die nächsten Quartalszahlen und Studienergebnisse werden die Richtung vorgeben.

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