Verwirrung total bei Gerresheimer: Erst heißt es, die Übernahmegespräche seien geplatzt, dann dementiert das Unternehmen. Während Finanzinvestoren um den angeschlagenen Pharmaverpackungs-Konzern ringen, stürzt die Aktie auf Zehnjahrestiefs. Doch was steckt wirklich hinter den widersprüchlichen Meldungen – und können die Übernahmefantasien den dramatischen Kursverfall noch stoppen?

Verwirrspiel um Milliarden-Deal

Die Nachrichtenlage bei Gerresheimer glich zuletzt einem Ping-Pong-Spiel. Nachdem Bloomberg berichtete, KPS Capital Partners habe sich gegen eine Zusammenarbeit mit Warburg Pincus entschieden, folgte am Dienstagabend die Kehrtwende: KPS bestätigte auf Nachfrage des Unternehmens, weiterhin in Gesprächen mit dem US-Finanzinvestor zu stehen.

Diese Klarstellung kam für viele Anleger überraschend und sorgte im nachbörslichen Handel für eine erste Atempause. Denn die Bloomberg-Meldung hatte die ohnehin schon gebeutelte Aktie zuvor auf den tiefsten Stand seit Ende 2014 gedrückt.

Die zentralen Fakten zur Übernahme-Saga:

  • Warburg Pincus und KPS Capital Partners verhandeln weiter über ein gemeinsames Übernahmeangebot
  • Die Gespräche bleiben ergebnisoffen – weder Zeitplan noch Erfolg sind gesichert
  • Widersprüchliche Medienberichte verstärken die Unsicherheit am Markt
  • Bei erfolgreicher Übernahme wäre die Marktkapitalisierung von aktuell 1,6 Milliarden Euro der Ausgangspunkt

Operative Talfahrt als Übernahme-Katalysator?

Doch warum sind Finanzinvestoren überhaupt an dem schwächelnden Konzern interessiert? Ein Blick auf die operative Entwicklung zeigt: Gerresheimer steckt tief in der Krise. Anfang Juni schockte das Unternehmen mit einer drastischen Prognosesenkung und kündigte gleichzeitig eine Dividendenkürzung an.

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Die Gründe sind vielschichtig: Eine anhaltend schwache Nachfrage im Kosmetikmarkt belastet ebenso wie ein temporärer Rückgang bei Verpackungen für flüssige Medikamente. Für das zweite Quartal erwartet der Vorstand nur noch ein organisches Wachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich.

Aus Sicht der Finanzinvestoren könnte genau diese Schwächephase eine Chance darstellen – schließlich sind die Bewertungen entsprechend gefallen und Restrukturierungspotenzial ist vorhanden.

Zwischen Hoffnung und Realität

Die Gerresheimer-Aktie befindet sich in einem Spannungsfeld zwischen Übernahmefantasie und operativen Sorgen. Während die mwb research-Analysten trotz kurzfristiger Unsicherheiten an ihrer Kaufempfehlung mit Kursziel 72 Euro festhalten, spricht der Kursverlauf eine andere Sprache: Mehr als die Hälfte des Wertes ist seit dem Jahreshoch von über 105 Euro verschwunden.

Können die laufenden Übernahmegespräche den Abwärtstrend noch stoppen? Oder wird die operative Schwäche am Ende schwerer wiegen als die Hoffnung auf einen Finanzinvestor-Deal? Die nächsten Wochen dürften zeigen, ob Gerresheimer eine Turnaround-Story oder ein Value-Trap ist.

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