Der Pionier der roboterassistierten Chirurgie kommt ins Stolpern. Während der breite Markt zuletzt zulegte, verlor die Intuitive Surgical-Aktie deutlich an Boden – und das trotz solider Wachstumszahlen. Was steckt hinter der ungewöhnlichen Schwächephase des Medizintechnik-Spezialisten?

Dämpfer trotz robuster Zahlen

Die jüngsten Quartalszahlen von Intuitive Surgical zeigen eigentlich ein positives Bild: Die Anzahl der durchgeführten da Vinci-Eingriffe stieg um 17%, der Umsatz legte um 19% auf 2,25 Milliarden Dollar zu. Auch die Prognose für das Verfahrenswachstum im Gesamtjahr wurde auf 15-17% angehoben. Doch statt Begeisterung lösten die Zahlen bei Investoren vor allem Skepsis aus.

Der Grund: Die erwarteten Tarifbelastungen drücken die Margen. Das Unternehmen korrigierte seine Pro-Forma-Grossmarge für 2025 nach unten auf 65-66,5% – zuvor waren 67-68% erwartet worden. Die zusätzlichen Kosten durch Zölle werden voraussichtlich 1,7% des Umsatzes ausmachen. "Das sind zwar überschaubare Auswirkungen, aber in der aktuellen Marktstimmung reicht schon ein kleiner Dämpfer, um die Aktie unter Druck zu setzen", kommentiert ein Marktbeobachter.

Institutionelle Investoren stocken trotzdem auf

Interessanterweise nutzten einige große Investoren die Schwächephase zum Nachkaufen:

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  • Wealthcare Advisory Partners erhöhte seine Position im ersten Quartal um 26,4%
  • Fifth Third Bancorp stockte um 12,1% auf
  • Simplicity Wealth sogar um 108,9% auf

Insgesamt halten Institutionen mittlerweile 83,64% der Anteile – ein Zeichen für langfristiges Vertrauen trotz kurzfristiger Turbulenzen.

Wachstumsmarkt mit Hindernissen

Der globale Markt für roboterassistierte Chirurgie wächst weiter dynamisch, getrieben durch die zunehmende Adoption in verschiedenen medizinischen Fachgebieten. Intuitive Surgical bleibt hier der unangefochtene Marktführer. Doch die jüngste Kursentwicklung zeigt: Selbst in zukunftsträchtigen Branchen können kurzfristige Kostenfaktoren die Stimmung schnell trüben.

Die entscheidende Frage für Anleger: Handelt es sich bei der aktuellen Schwäche nur um eine vorübergehende Delle – oder deutet sich hier ein nachhaltigerer Trendwechsel an? Die nächsten Quartalszahlen werden hier mehr Klarheit bringen müssen.

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