Die Aktie von Kraft Heinz steckt in der Krise – und ein schnelles Ende der Talfahrt ist nicht in Sicht. Trotz solider Bilanzkennzahlen und Kostensenkungsmaßnahmen kämpft der Lebensmittelriese mit einer toxischen Mischung aus schwacher Verbrauchernachfrage, steigenden Rohstoffpreisen und zunehmendem Preisdruck durch Billigmarken. Kann die angekündigte Strategiewende bei den Produktzutaten neue Impulse setzen?

Analysten bleiben skeptisch

Die jüngste Kurszielsenkung durch Goldman Sachs spricht Bände: Die Investmentbank reduzierte ihr Ziel von 27 auf 25 Dollar und hält an ihrer "Verkaufen"-Empfehlung fest. Die Begründung liest sich wie eine Checkliste der Herausforderungen:

  • Anhaltende Kostendruck durch Rohstoffpreisspitzen
  • Verluste aus Absicherungsgeschäften
  • Steigender Wettbewerb durch günstigere Eigenmarken
  • Höhere Marketingausgaben zur Kundenbindung

Trotz eines starken Cashflows im ersten Quartal 2025 und einer soliden Bilanz erwarten die Märkte keine schnelle Erholung. Die Aktie notiert nur knapp über ihrem 52-Wochen-Tief – ein klares Votum der Investoren gegen die aktuelle Strategie.

Rezeptur-Revolution als Rettungsanker?

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Inmitten dieser Herausforderungen setzt Kraft Heinz auf einen radikalen Schritt: Bis Ende 2027 will der Konzern alle künstlichen Farbstoffe aus seinem US-Sortiment verbannen. Bereits heute sind 90% der Produkte betroffen, aber Ikonen wie Kool-Aid und Jell-O müssen nun nachziehen.

Diese Wende spiegelt den wachsenden Druck von Verbrauchern und Regulierern wider. Doch die entscheidende Frage bleibt: Können teurere, "saubere" Rezepturen in Zeiten schwacher Konsumlaune und Preissensibilität wirklich den Umsatz ankurbeln? Oder treibt die Strategie kostensensible Kunden erst recht in die Arme der günstigeren Konkurrenz?

Für CEO Miguel Patricio wird es eng: Die angekündigten engen Margen im zweiten Quartal lassen wenig Spielraum für Fehler. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Zutaten-Offensive mehr ist als nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

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