Nach einer beeindruckenden Rally, die die Aktie seit Jahresbeginn um fast 200% nach oben katapultierte, mussten Anleger des Rüstungskonzerns zum Wochenschluss einen deutlichen Dämpfer hinnehmen. Ein plötzlicher Kursrückgang wirft nun die bange Frage auf: Nimmt die Erfolgsstory eine Wende oder ist das nur eine Verschnaufpause auf dem Weg zu neuen Höhen?

Ein ganzer Sektor unter Verkaufsdruck

Der Rücksetzer bei Rheinmetall am vergangenen Freitag war kein Einzelschicksal. Vielmehr erfasste eine Welle von Gewinnmitnahmen den gesamten europäischen Rüstungssektor, nachdem Papiere wie Rheinmetall, aber auch Hensoldt und Renk, zuvor teils massive Kursgewinne verzeichnet hatten. Investoren scheinen nach der monatelangen Hausse nun Kasse zu machen.

Für die Rheinmetall-Aktie bedeutete dies am Freitag einen Abschlag von 4,01 %, womit das Papier bei 1.805,00 Euro aus dem Handel ging. Damit wuchs auch der Abstand zur psychologisch wichtigen Marke von 2.000 Euro wieder an, die zuletzt in greifbarer Nähe schien.

Analysten uneins: Chance oder trügerische Ruhe?

Doch wie ist die Lage nun einzuschätzen? Die Expertenmeinungen gehen hier auseinander und spiegeln die aktuelle Nervosität am Markt wider.

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• Optimistische Stimmen: So bestätigte beispielsweise die Investmentbank Exane BNP Paribas ihre Einstufung "Outperform" für Rheinmetall und sieht weiterhin ein ambitioniertes Kursziel.
• Vorsichtige Mahner: Demgegenüber äußerten sich die Aktienstrategen der Deutschen Bank zuletzt skeptischer. Sie sehen für den gesamten Rüstungssektor im zweiten Halbjahr nur noch begrenztes Aufwärtspotenzial.

Diese Diskrepanz macht eine klare Einordnung schwierig. Ist die jüngste Korrektur also schon das Ende der Fahnenstange oder lediglich eine gesunde Konsolidierung?

Chartbild im Fokus: Kippt die Stimmung?

Aus charttechnischer Sicht sendet die Aktie gemischte Signale. Zwar trat am Freitag, dem 06. Juni, ein als "TOP Momentum" bezeichnetes Kaufsignal auf. Allerdings warnen Marktbeobachter, dass nach der fulminanten Rally – die die Aktie seit Jahresbeginn um beeindruckende 199,04 % nach oben trieb und erst Ende Mai bei 1.910,50 Euro ein neues 52-Wochen-Hoch markierte – belastbare Unterstützungszonen eher dünn gesät sind.

Erschwerend kommt hinzu, dass der Relative-Stärke-Index (RSI) mit einem Wert von 74,5 eine deutlich überkaufte Situation signalisiert, was die Wahrscheinlichkeit weiterer Gewinnmitnahmen erhöht. Ein Rutsch unter wichtige charttechnische Haltemarken könnte daher schnell weitere Verkäufe auslösen. Die kommenden Handelstage dürften somit richtungsweisend sein: Setzt sich der Abgabedruck fort, oder erweist sich der jüngste Rücksetzer tatsächlich nur als ein kurzes Luftholen im übergeordneten Aufwärtstrend?

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