Scania, eine Tochter der TRATON GROUP, setzt mit einer milliardenschweren Fabrik in China ein klares Statement. Doch während die Expansion in den größten Automobilmarkt der Welt lockt, warnen Experten vor geopolitischen Risiken. Kann der Lkw-Hersteller den Spagat zwischen Wachstum und globalen Spannungen meistern?

2-Milliarden-Euro-Wette auf Asiens Märkte

Mit dem neuen Werk in Rugao, Jiangsu, will Scania ab Oktober 2025 bis zu 50.000 Lkw jährlich produzieren – fast doppelt so viele wie im brasilianischen Stammwerk. Die strategischen Vorteile liegen auf der Hand:

  • Lieferzeiten halbieren: Asiatische Kunden warten aktuell 6-7 Monate auf Fahrzeuge aus Europa oder Brasilien.
  • Technologiezugang: Das Werk soll Scania näher an Chinas Innovationszentren für E-Antriebe und Vernetzung bringen.
  • Exportdrehscheibe: Die Fabrik dient nicht nur dem chinesischen Markt, sondern soll ganz Asien versorgen.

Doppelstrategie: China-Boom und Brasilien-Offensive

Parallel zur China-Expansion pumpt Scania weitere 350 Millionen US-Dollar in die Modernisierung seines brasilianischen Standorts. Schwerpunkt: saubere Transportlösungen und Elektroantriebe. Doch während die Produktionsnetze wachsen, könnte ausgerechnet die Politik zum Stolperstein werden.

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Geopolitisches Minenfeld: CEO warnt vor Handelskrieg

TRATON-CEO Christian Levin äußert sich ungewöhnlich deutlich: Die eskalierenden Spannungen zwischen den USA und China seien "schlecht für die Welt" und gefährdeten freien Handel. Eine brisante Aussage, während sein Unternehmen gleichzeitig Milliarden in China investiert.

Die Aktie notiert bei 29,20 Euro – rund 25% unter dem Jahreshoch. Ob Scania mit seiner Doppelstrategie in China und Brasilien die Erwartungen erfüllen kann, wird sich zeigen. Eins ist klar: Der Lkw-Hersteller geht hochpokern.

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