Advanced Micro Devices (AMD) startet eine beeindruckende Offensive im KI-Markt und will Konkurrent Nvidia die Stirn bieten. Doch während die präsentierte Produktpipeline glänzt und erste Kunden zugreifen, runzeln Analysten angesichts der hohen Bewertung die Stirn. Geht die Rechnung für den Chip-Giganten auf?

AMD zündet den KI-Turbo

Der Halbleiterkonzern hat kürzlich seine erweiterte KI-Strategie und neue Produkte vorgestellt. Mit den Grafikprozessoren der Instinct MI350-Serie will man im Markt für Künstliche Intelligenz (KI) und High-Performance-Computing (HPC) aggressiv angreifen. Auch das KI-Rack-System Helios, das künftige MI400-GPUs nutzen wird, wurde bereits angeteasert. Berichten von Mitte Juni zufolge bereitet AMD zudem den Start neuer Versionen seiner MI300-GPUs vor, was die Dynamik im Datacenter-Geschäft unterstreicht.

Dieser Vorstoß wird durch ein gestärktes offenes KI-Ökosystem ergänzt, das sowohl Hardware als auch den ROCm-Software-Stack umfasst. Das Kundeninteresse scheint groß: Cloud-Anbieter wie Oracle planen bereits den Einsatz der neuesten AMD-Beschleuniger für KI-Anwendungen. Damit untermauert AMD seinen Anspruch, einen größeren Anteil am rasant wachsenden KI-Infrastrukturmarkt zu erobern.

Analysten: Zwischen Euphorie und Skepsis

Die Finanzwelt reagierte prompt auf AMDs KI-Ankündigungen. Nach einem "Advancing AI"-Event hoben mehrere Analysten ihre Kursziele an: Evercore ISI beispielsweise von 126 auf 144 US-Dollar und Roth Capital von 125 auf 150 US-Dollar. Rosenblatt Securities bestätigte Mitte Juni ein "Buy"-Rating mit einem Ziel von 200 US-Dollar.

Doch nicht alle sind so optimistisch. Eine Analyse von Seeking Alpha vom 15. Juni mahnte trotz starker Gewinne und eines neuen Aktienrückkaufprogramms zur Vorsicht: Die Aktie sei, gemessen an bestimmten Kennzahlen, überbewertet. Tatsächlich hat das Papier seit Jahresbeginn bereits spürbar nachgegeben und notiert auch auf Sicht von zwölf Monaten deutlich im Minus (-31,83%), was die Bewertungsdiskussion zusätzlich anheizt.

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Großinvestoren werden vorsichtiger

Auch institutionelle Investoren scheinen die Lage neu zu bewerten. Jüngste Meldungen vom 15. Juni zeigen, dass Brighton Jones LLC seinen Anteil an AMD im ersten Quartal um 10,5% reduziert hat. Am selben Tag wurde bekannt, dass auch Mn Services Vermogensbeheer B.V. seine Bestände im ersten Quartal um 6,7% verringerte. Dies könnte auf eine breitere Neubewertung der Aussichten des Chipherstellers hindeuten.

Starke Zahlen, aber hohe Hürden?

Dabei lieferte AMD im ersten Quartal 2025, wie am 6. Mai bekannt gegeben, durchaus starke Zahlen: Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 35,9% auf 7,4 Milliarden US-Dollar, der Gewinn pro Aktie (Non-GAAP) lag bei 0,96 US-Dollar. Besonders das Datacenter-Segment (+57% Umsatz YoY) und das Client-Segment (+68% Umsatz YoY) legten kräftig zu.

Zusätzlich genehmigte der Verwaltungsrat am 14. Mai ein Aktienrückkaufprogramm von bis zu 6 Milliarden US-Dollar – oft ein Signal, dass das Management die eigene Aktie für unterbewertet hält. Dennoch bleiben die Diskussionen um die hohe Bewertung, insbesondere das Kurs-Umsatz-Verhältnis und ein sich im ersten Quartal verlangsamendes Wachstum gegenüber dem Vorquartal, bestehen. Auch das wettbewerbsintensive Umfeld, speziell bei KI-Chips, und die US-Handelspolitik gegenüber China bleiben wichtige Faktoren für den weiteren Weg.

Die Weichen für AMDs Zukunft im KI-Zeitalter scheinen gestellt. Ob die aggressive Strategie jedoch ausreicht, um die hohe Bewertung nachhaltig zu rechtfertigen und Skeptiker zu überzeugen, bleibt die spannendste Frage für Anleger.

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